Gewässer richtig besetzen und damit erfolgreich Fische fangen

Ein Thema was viele Gemüter berührt, Anglerherzen erfreut oder zur Verzweifelung treibt. Eine Streitfrage ohne Ende?

Was ist der richtige Besatz für ein Gewässer? Wann sollte Besatz erfolgen? Gibt es so eine Art Kochbuch?

Die wichtigsten Grundregeln sind:

  • Ziel von Besatzmaßnahmen sollte der Aufbau und die Erhaltung eines gesunden, artenreichen Fischbestandes sein. 
  • Der Fischbesatz hat sich an der natürlichen Ertragskraft eines Gewässers zu orientieren. Überbesatz ist zu vermeiden.
  • Es dürfen nur heimische Fischarten ausgesetzt werden und die Satzfische müssen naturnah aufgezogen werden, auf keinen Fall aus Intensivzuchtanlagen stammen.
  • Die beste Besatzzeit ist mit wenigen Ausnahmen der Herbst.

Aus diesen wenigen Punkten lässt sich für jedes Gewässer, seiner Größe und Eigenart entsprechend, ein Besatzplan aufstellen.

Auch wir verfahren nach diesen Grundegeln, und sie haben uns in den letzten Jahrzehnten weitgehend vor Fischkrankheiten und unkontrollierbaren Ausfällen bewahrt.

Unsere Ausgaben für Fischbesatz belaufen sich auf ca. 100.000,-- € / Jahr, eine kaum vorstellbare Anzahl von Fischen steht dahinter und sie sollten so weit als möglich, ohne Schäden in unsere schönen Gewässer gesetzt werden. Nicht nur damit sich unsere Angler erfreuen, nein auch um den Artenreichtum unserer Gewässers gerecht zu werden.

Natürlich gibt es auch natürliche Ausfälle, wenn wir z.B. Glas- oder Farmaale aussetzen, werden schon einige den Transport nicht unbeschadet überstehen und weitere im Laufe ihres Lebens den Vögeln oder Raubfischen zum Opfer fallen, so dass von den vielen tausend kleinen Aalen am Ende maximal 10% überleben. 

Das Gleiche erleben wir bei Millionen von Jungfischen die jährlich schlüpfen, nur wenige werden uns an der Angel wieder begegnen. Darum ist die Natur in dieser Hinsicht sehr großzügig. 

Ob Hecht, Zander, Aal, Wels, Barsch, Forelle, Äsche, Karpfen, Schleie und viele Weißfischarten, jeder  findet seine Berücksichtigung.

Das sich daraus am Ende auch erfreuliche Fänge ergeben, ist fast selbstverständlich. 

Doch dürfen wir uns nicht in Sicherheit wiegen, die kleinste Unachtsamkeit und schon ist die Arbeit eines Jahres gefährdet. Unser Gewässerwart, mit seinem Team hat eine riesengroße Verantwortung, leider wird das sehr oft nicht anerkannt, weil das Anspruchsdenken des Einzelnen, sehr häufig über dem Gesamterfolg aller Mitglieder und den Möglichkeiten eines Gewässers  steht.

H. Jäger