Unsere Gewässer Teil 16 / Fließgewässer

Die Schunter

Die Quelle der Schunter liegt im Elm oberhalb von Räbke. Das Wasser tritt aus verkarsten Muschelkalkschichten stark an die Oberfläche, so dass sich schon nach wenigen Metern ein ca. 2 Meter breites Bachbett gebildet hat. Sie fließt zunächst in östliche Richtung durch Räbke und knickt hinter Frellstedt nach Nordwesten ab. Durch viele kleine Bäche gespeist, erreicht sie Hattorf und danach Flechtorf, wo unsere heutige Pachtstrecke beginnt.

Bedingt duirch die gute Wsserführung wurden in früheren Jahrhunderten viele Wassermühlen angelegt und erfolgreich betrieben. Auch gab es einen Schunterkanal auf dem Holz aus dem Dorm, ostwärts Lehre gelegenen Campen bis Braunschweig geflößt wurde.

Durch die gute Wasserführung gehörte sie zu den fisch- und artenreichsten Bächen unserer Region. Das Ganze änderte sich schlagartig in den fünfziger Jahren, als die Begradigungsapostel durch das Land zogen und die Schunter zu einer Art Fließkanal umbebaut wurde. Dazu kam die zunehmende Verschmutzung des Wassers durch Abwässer aus Industrie und Haushalt. Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten, aus dem fischreichen Fluss wurde ein totes Gewässer, geprägt von jährlichen Fischsterben und Monotonie.

Davon betroffen auch unsere Strecken, die damals noch von Frellstedt bis Wendhausen, Querum, Rühme und Bienrode ging. Insgesamt hat die Schunter von der Quelle bis zur Mündung in die Oker bei Walle eine Strecke von 58 km zurückgelegt.

Mit der Gründung der Fischereigenossenschaftten wurden auch die Fischereiberechtigungen neu geregelt. Verträge mit den einzelnen Gemeinden wurden beendet und neue Verträge mit der Fischereigenossenschaft geschlossen. Dabei gab es leider diverse Veränderungen. Wir verloren Strecken oberhalb von Flechtorf und es gab Bereinigungen innerhalb des Stadtgebietes von Braunschweig.

Durch die totale Verödung der Strecken, wurde auch voon unserer SEite der Fehler gemacht, nicht auf alte Rechte zu bestehen. Aber wer konnte schon erahnen, wie es zwanzig Jahre später aussieht und dass sich wieder eine naturverbundene Entwicklung einstellt.

Seit einigen Jahren versucht man erfolgreich die Fehler der Vergangenheit zu beseitigen. Mit Unterstützung von EU Geldern werden Flüsse nicht nur duchgängiger gemacht und alte Hindernisse abgebaut, nein es wird auch Zug um Zug der alte, ursprüngliche Verlauf der Schunter wieder hergestellt. Das Ganze erhält auch einen besonderen Wert, weil damit auch die Verbesserung der Wasserqualität auf die Güteklasse II einher gegangen ist.

Im Oberlauf sind diese Arbeiten abgeschlossen. Im Mittellauf in der Planungsphase bzw. kurz vor der Vollendung. An allen Strecken, wo die Schunter wieder natürlich fließt, stellen wir die Rückkehr des alten, artenreichen Fischbestandes fest. Damit steht auf längerer Sicht einer erfolgversprechenden Fischwaid nichts mehr im Wege.

Leider ist im Bereich Flechtorf Stemmwiesen die neue Strecke nicht an die Fischerei, sondern an andere Gruppierungen gegangen. Eine Entscheidung, die wir auf das heftigste kritisiert haben. Es verkennt und bestaft die jahrzehntelange Arbeit für die Erhaltung der Fischbestände und sauberes Wasser durch die Angelvereine.

Darum wollten wir ein Zeichen setzen und eine weitere Zersplitterung nicht hinnehmen. Sehr zum Ärgernis vieler, haben wir gegen eine Interessengemeinschaft, die im Bereich Harxbüttel, ein paar Kilommeter gepachtet hatte, ein Pachtangebot abgegeben. Dieses auch im Hinblick, dass in diesem Bereich umfangreiche Renaturierungen anstanden. Es gab wieder viel Streit, auch mit unserem Verpächter, weil wir nicht bereit waren, erneut zweiter Sieger zu werden.

Nun am Ende konnten wir uns auch mit Unterstützung der Aufsichtsbehörden durchsetzen und den neu entstehenden Schunterlauf zu 100% in unserer Pachtstück aufnehmen. Wenn alles mit Wasser geflutet ist werden wir das neue Stück zur Befischung freigeben.

Dann wird sich der von unseren Mitgliedern zu beangelnde Teil auf drei Abschnitte verteilen.

1. Im oberen Bereich von der Mühle Flechtorf bis Wendhausen.

2. Von der Autobahnbrücke Dibbesdorf bis zum Bienroder Weg in Braunschweig.

3. Der neute Teil von Thune über Harxbüttel bis an die Gemarkung Walle.