Kleinkraftwerke, eine Todesfalle für Aale?

Aale sind bekanntlich in ihrem Bestand star gefährdet, waren es auf der einen Seite die illegalen Fänge und Lieferungen von Glasaalen in asiatische Länder, so sind auch Kleinkraftwerke nicht unschuldig an dieser Entwicklung. Eine Entwicklung, die von Politik und Betreibern als grüne, umweltfreundliche Energie gepriesen wird.

Aber statt den tatsächlichen Ursachen gezielt zu begegnen, wird die Schuld am Rückgang der Aalbestände bei den Anglern gesucht. Bisher konnte ein Fangverbot vermieden werden, aber wie lange wir diesem Druck standhalten, wird die Zukunft zeigen. Dabei sind es die Angelvereine, die jährlich mit Besatzmaßnahmen den Aal stützen. Der Fang steht im Vergleich zu den Besatzaufwendungen in keinen Verhältnis.

Doch zurück zum Thema, Fischtreppen soweit sie funktionsfähig sind, sollen die Wandermöglichkeiten von Fischen ermöglichen. Aber nicht immer findet der Fisch diesen Weg und so kommt es vor den Rechen von Kleinkraftwerken immer wieder zu dramatischen Zuständen. Fische werden zerquetscht oder wenn sie durch die Rechen kommen, in den Turbinen gehäckselt.

So geschehen im Januar diesen Jahres an der Oker in Meinersen. Dutzende tote Aale hingen vor und in den Rechen bzw. lagen in den Containern. Durch das sofortige Handeln von Anglern, die Zeugen dieser Vorkommisse waren, wurden die Turbinen abgeschaltet. Dort sind in wenigen Tagen mehr Aaale zu Tode gekommen, als alle unsere Mitglieder in einem Jahr mit der Angel fangen. Keiner kann uns sagen, wie oft und unbemerkt sich dieser Vorgang schon in dieser oder ähnlicher Form abgespielt hat.

Wir sind für grünen Strom, aber er muss sicher und ohne Tierquälerei erzeugt werden. Wasserkraftwerke die diese Forderung nicht erfüllen, dürfen nicht betrieben werden oder müssen so umgebaut werden, dass dieses Gemetzel nicht mehr vorkommt.

Wenn das im Vebund mit den nicht genehmigten Glasaalversand umgesetzt wird, dann ist die größte Gefahr für den Aalbestand beseitig.