Unsere Gewässer Teil 17 / Fließgewässer

Die Nette und deren Nebenbäche.

Die Nette ist ein 43 km langer Nebenfluss der Innerste. Sie entspringt am westlichen Harzrand im sogenannten Nettesprung. Die Karstquelle befindet sich am Ortsrand von Herrhausen (Ortsteil von Seesen) unterhalb des Netteberges. Es handelt sich um einen kleinen Quelltopf, der eine typische bläuliche Färbung aufweist. 

Unsere Pachtstrecke beginnt an der Brücke der B 243 in Herrhausen und endet am Wehr Rotenberg unterhalb von Rhüden. Das entspricht einer Gesamtlänge von 15,9 km. In der Pachtstrecke hat die Nette ihren ursprünglichen Charakter nicht verändert. Mit unzähligen Windungen und Schleifen durchfließt sie die Landschaft des Vorharzes. Ihre Wasserqualität erreicht die Güteklasse 1 bis 2 und bietet damit der Bachforelle und vielen Kleinfischarten einen idealen Lebensraum. 

Wir haben seit über 50 Jahren das Fischereirecht in der Nette. War am Anfang der Landessportfischerverein Niedersachsen unser Verpächter, sind wir heute unmittelbar Pächter der Fischereigenossenschaft Nette. Auch haben sich die Streckenabschnitte verändert. In den ersten Jahren gehörte uns das Fischereirecht im Bereich von Bornhausen bis nach Rhüden und dann noch ein Stück bei Königsdahlum. Dazu in einer Länge von ca. 20 km die Nebenbäche Schildau und Schaller in der Region Bornhausen. Desweiteren gehören zu diesem Verbund noch viele kleine Bäche, in einer Gesamtlänge von 23 km, in der wir die Harzer Bachforelle als Brut einbringen, damit sie den Bachforellenbestand der Nette auffrischen.

Diese Zerstücklung der Abschnitte war sehr unübersichtlich und darum war es unser Wunsch eine Gesamtstrecke zu bewirtschaften und damit den Mitgliedern ein geschlossenes System zur Verfügung zu stellen. Nach unten haben wir das Stück bei Königsdahlum abgeggeben und dafür Abschnitte im Oberlauf von Herrhausen, Engelade und Bilderlahe dazu gewonnen. 

Damit stehen Abschnitte für das Fliegen,- Spinnfischen und Schonbereiche zur Verfügung, so dass sich eine breite Palette von Angelmöglichkeiten ergibt. Tabu bleibt das Angeln mit Naturköder wie Wurm, Maden usw. Diese Lösung kommt dem reinen Bachforellenbestand zu gute und schützt Jungfische vor dem Verangeln. Alle Maßnahmen zusammen genommen stellen sicher, dass sich die Bachforelle im Oberlauf auf natürliche Weise fortpflanzt. Der Versuch, neben der Bachforelle, die Äsche einzubürgern verlief durch den hohen Kormorandruck nicht erfolgreich. Er ist auch ein Grund, warum das natürliche Aufkommen an Jungfischen nicht immer ausreicht den Bestand dauerhaft zu sichern.

Zurück zum Äschenversuch, dass, was an der Oker in den Anfangsjahren erfolgreich verlief, leider kam dann auch dort später der Einbruch durch die Zunahme der Kormorane, hat an der Nette schon im Anfangsstatium nicht geklappt. Es wurde nie wieder eine Äsche gesichtet bzw. gefangen. An der Struktur und der Wasserqualität kann es nicht gelegen haben, so dass nur die eine Ursache in Frage kommt. 

Ältere Vereinsmitglieder und Netteangler erinnern sich noch sehr gut daran, dass es nur so von Fischnährtieren, insbesondere Bachflohkrebsen wimmelte. Gefangene Forellen waren voll davon, das Fleisch rosa gefärbt und die Fische machten mit ihren vollgefüllten Bächen den Eindruck, stets im Hochlaich zu stehen. Leider war aber auch die Wasserqualität durch das Einleiten von Abwässern nicht in der gewünschten Form. Selten haben wir erlebt, dass Vor-und Nachteile so dicht beieinander stehen.

Insgesamt rundet die Nette und ihre Nebenbäche unser Angebot für Forellenangler, die gern natürliche Flussläufe im Vorharz lieben, ab.